DADDY KINK: Dem Big Boss zu Diensten




CAT

»Komm schon … komm doch endlich!«

Ich versuche, das Fahrtempo des Aufzugs auf telepathischem Weg zu beschleunigen, aber das will mir nicht so recht gelingen. Einer der drei Fahrstühle steht der Anzeige nach noch immer im Keller, während der zweite zwischen dem 17. und 24. Stockwerk hin und her pendelt, ohne das Fußvolk im Erdgeschoß zu beachten. Und der dritte ist offenbar gerade auf den Weg ganz nach oben.

Nervös blicke ich auf die Uhr. 9:33 Uhr. Es ist offiziell: Ich werde zu spät kommen. Und das ausgerechnet zum wichtigsten Vorstellungsgespräch meines Lebens. Dabei komme ich nie zu irgendetwas zu spät! Mein Zeitmanagement ist gut, zumindest dachte ich das bisher. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ausgerechnet heute ein Streik den öffentlichen Verkehr lahmlegen würde und dass es nahezu unmöglich sein würde, ein Taxi zu bekommen. Trotzdem hätte ich es beinahe pünktlich geschafft … wären dann nicht auch noch die Wartezeit am Einlass zum Dungeon-Tower, ein doppelseitiger Anmeldebogen und drei Fahrstühle dazugekommen, die sich gegen mich verschworen haben.

Seufzend trete ich von einem Bein aufs andere, während ich zusehe, wie sich der Fahrstuhl im 69. Stockwerk endlich in Bewegung setzt und in meine Richtung zurückfährt. Ich zupfe mein blaugraues Kostüm zurecht und atme noch einmal tief durch. Ich werde es ihnen erklären. Ich werde mich entschuldigen, dass ich zu spät komme und meine Situation erklären. Es sind bloß ein paar Minuten. Das werden sie verstehen.

Ich mache einen Schritt zur Seite, als sich die Türen des Aufzugs um 9:38 endlich im Erdgeschoß öffnen, weil ich damit rechne, dass jemand aussteigen möchte. Womit ich allerdings nicht rechne, ist, dass ich fast umgerannt werde, als zwei große, muskelbepackte Security-Männer ein rothaariges Mädchen aus dem Fahrstuhl zerren, das nicht aufhört zu schimpfen: »Lasst mich los! Lasst sofort los! Das ist eine Frechheit! Ich habe nichts getan! Dieser Tower ist verflucht! Ihr fährt allesamt in die Hölle!«

»Verzeihung«, sagt der Mann, der mich angerempelt hat, und schiebt die tobende Frau ganz schnell weiter. Trotzdem treffen sich unsere Blicke für den Bruchteil einer Sekunde, bevor ich in den Fahrstuhl trete.

»Lauf weg, solange du kannst!«, schreit sie mir hinterher. »Verschwinde von diesem verfluchten …«

Der Rest ihrer Rufe erstickt, als sich die Türen hinter mir schließen und ich schnappe nach Luft. Lieber Himmel, was war das? Eine Geisteskranke, die sich ausgerechnet ins wichtigste Redaktionsgebäude von ganz New York verirrt hat? Eine Besucherin? Oder gar … eine Mitarbeiterin? Nein, das wohl bestimmt nicht. Ich denke an die eleganten, elfenhaften Geschöpfe, die unten hinter den Empfangspulten saßen. Attraktiv, leise, äußerst diskret und stilvoll … so wie alles bei Dungeon Enterprises. Andererseits ist mir nicht entgangen, wie hübsch das Mädchen war, dass die Männer eben weggebracht haben. Also abgesehen von der Zornesröte in ihrem Gesicht und dem verschmierten Make-up natürlich. Ich schiebe den Gedanken zur Seite und streiche ein letztes Mal meinen knielangen blaugrauen Bleistiftrock glatt, als der Fahrstuhl im 29. Stock hält. »Wird schon gut gehen«, sage ich mir.

»Guten Tag, was kann ich für Sie tun?«

Eine hübsche platinblonde Frau blickt vom Schreibtisch kaum auf, während sie mit mir spricht. Aus dem Telefonhörer, den sie zwischen Schulter und Ohr geklemmt hat, kommt Warteschleifenmusik. Offenbar versucht sie gerade, jemanden zu erreichen.

»Ich bin wegen dem Vorstellungsgespräch hier. Als Redaktionsassistentin.«

Die Blondine legt den Hörer zur Seite und mustert mich skeptisch. Dann sieht sie angestrengt auf die Uhr. »Sie sind eine Viertelstunde zu spät. Die erste Vorstellungsrunde läuft schon und für die zweite Runde haben wir auch schon genug Teilnehmerinnen.«

»Aber … es sind nur 11 Minuten! Und ich bin quer durch die Stadt gefahren, um zu Ihnen zu kommen, ach was sage ich, quer durchs Land! Sie müssen wissen, ich komme eigentlich aus Waterbury, Connecticut. Aber wenn ich den Job bekomme, kann ich bei meiner Cousine in New York …«

Sie hält die Hand hoch, um mich zu stoppen, als sich eine weibliche Stimme am Telefon meldet.

»Arlene, endlich! Ich habe schon den ganzen Tag versucht, dich zu erreichen! … Danke, Darling. Und dir? … Die Sache ist, die, ich bräuchte von dir ein paar Unterlagen zu Stanley Rumsfield. Könntest du kurz nachsehen, ob ihr da etwas habt? … Ja natürlich, ich warte.«

»Bitte!«, forme ich lautlos mit meinen Lippen, während sie die Hand aufs Telefon legt. Sie verdreht genervt ihre Augen. »Also gut, geben Sie schon her.«

»Was?«

»Ihre Unterlagen natürlich!«

Sie schüttelt den Kopf und atmet geräuschvoll aus, während ich in meiner Tasche nach meiner Bewerbungsmappe krame. Als ich sie ihr reiche, ist auch schon ihre Gesprächspartnerin zurück.

»Ich bin noch dran, Arlene … eine Sekunde … .«

Sie fuchtelt mit ihrer rechten Hand in meine Richtung, als wolle sie ein lästiges Insekt verscheuchen und ich weiche schnell ein paar Schritte zurück. Weil die Plätze im Warteraum alle besetzt sind, bleibe ich neben den anderen Bewerberinnen stehen. Zwei sehen kurz hoch, um die Konkurrenz abzuchecken, die anderen drei scheinen mich gar nicht zu bemerken. Und weil ich anscheinend weder interessant noch bedrohlich wirke, widmen auch die ersten beiden ihre Aufmerksamkeit gleich darauf wieder ihren Handys.

»Catherine Jones?«

»Ja?« Ich zucke zusammen, als die Blondine mich zurück an den Empfang ruft.

»Ich finde in Ihrer Mappe nur ein Zeugnis von der High School. Aber keinen Collegeabschluss. Sie waren doch am College oder? Steht zumindest hier …«

»Ja das war ich, aber ich konnte das Studium nicht abschließen, weil …«

Wieder hebt sie die Hand, um mich mitten im Satz zu stoppen. »Interessiert mich nicht. Wieso zum Teufel sind Sie ohne Abschluss überhaupt hier?«

Ich komme nicht mehr dazu, mich zu rechtfertigen, weil in dem Augenblick schon wieder ihr Telefon klingelt.

»Dungeon Enterprises, Personalabteilung, was kann ich für Sie tun?«

Der Blick, den sie mir zuwirft, lässt keinen Zweifel daran, dass sie mich in den nächsten 60 Sekunden aus der Tür jagen wird. Ganz gleich, was ich sage, es war alles umsonst. Die Reise nach New York, der Stress heute Morgen, die große Hoffnung … Seufzend greife ich nach der Mappe, die sie mir mit finsterer Miene entgegenhält. Und lasse sie prompt vor Schreck fallen, als direkt hinter mir eine raue, tiefe Stimme erklingt.

»Laufen die Bewerbungen für die Redaktionsstelle noch?«

»Mr. Dungeon!« Ohne ein Wort des Abschieds drückt die Empfangsblondine den Anruf weg und lächelt gütig wie eine Fee aus dem Zeichentrickfilm. »Was für eine Ehre, Sie persönlich zu treffen!«

Ich drehe mich um, bevor ich in die Knie gehe, um meine Mappe aufzuheben, und blicke für den Bruchteil einer Sekunde in das attraktive Gesicht jenes Mannes, den ich bisher nur aus Medienberichten kenne. Peter Dungeon, einer der zehn begehrtesten Junggesellen Amerikas, wenn man solchen Ranglisten Glauben schenkt. Und er sieht noch besser aus als im Fernsehen. Sein weißes Hemd spannt sich über die breiten Schultern und wohl definierten Muskeln. Sein dichtes brünettes Haar ist ein wenig verwuschelt und der Bartschatten betont sein markantes Kinn und die sinnlichen Lippen, die im Kontrast dazu stehen. Am faszinierendsten wirken aber seine türkisblauen Augen auf mich, die live noch viel intensiver strahlen, als sie es auf Bildern je könnten.

»Andrea ist weg. Ich brauche eine neue Assistentin«, eröffnet er der Personaldame und bückt sich im selben Moment, um mir beim Aufsammeln der Unterlagen zu helfen.

»D… Danke«, stammle ich, als er mir eine Urkunde vom Literaturwettbewerb reicht.

»Erster Platz – beeindruckend.« Er lächelt mich an, als er wieder hochgeht, dann streckt er mir seine Hand entgegen, um mir ebenfalls zurück auf die Beine zu helfen.

Ungläubig, dass das hier gerade wirklich passiert, greife ich nach seiner Hand und lasse mich hochziehen. Dabei durchfährt es mich wie ein Blitz, als sich unsere Finger berühren. Das hier ist Mr. Dungeon! Herausgeber von ›Lifestyle Cosmo‹. Gründer der Dungeon Workout-Studios, Investor und Milliardär. Und ich stehe vor ihm, wie ein hypnotisiertes Kaninchen. »Gefällt mir«, sagt er und mir wird schlagartig heiß, weil ich keine Ahnung habe, ob er die Urkunde meint, die Situation oder gar … mich.

Bevor ich zu einem Schluss komme, unterbricht die Personaldame meine Gedanken: »Ich verstehe, Mr. Dungeon. Und ich bin sicher, dass sich unter den Bewerberinnen für die Redaktionsstelle eine passende Kandidatin für Ihr Büro befindet.« Sie deutet mit dem Kopf hinüber zu den fünf Frauen, die nach wie vor auf den Stühlen im Wartebereich sitzen. Bloß, dass sie ihre Handys jetzt ignorieren und neugierig zu uns herüber starren. »Wenn Sie mir ein wenig Zeit geben, werde ich gerne nochmals aufmerksam die Unterlagen studieren, und Ihnen die zwei oder drei vielversprechendsten …«

»Was ist mir ihr?«

Meine Wangen beginnen zu glühen, als Mr. Dungeon auf mich zeigt. Aber die Frau hinter dem Schreibtisch erstickt seine Frage im Keim. »Oh … nein«, sagt sie beinahe entsetzt. »Sie hat keinen College-Abschluss … und sie ist viel zu spät zu ihrem Bewerbungsgespräch gekommen. Sie passt nicht in unser Unternehmen. Ich wollte sie eben wieder nach Hause schicken.«

Mr. Dungeon sieht mich nachdenklich an. »Wie heißt du?«

»Catherine Jones … meine Freunde nennen mich Cat.«

Ich beiße mir schnell auf die Lippen. Liebe Güte, keine Ahnung, warum ich das jetzt gesagt habe. Cat? Ernsthaft? Er hält mich doch sowieso schon für total unseriös! Da hätte ich ebenso gut erwähnen können, dass ich morgens gern in einem Rentierschlafanzug frühstücke.

»Cat?« Er grinst. »Hast du Erfahrung als Redaktionsassistentin?«

Ich überlege fieberhaft, ob es irgendetwas gibt, dass ich anführen könnte. Aber natürlich ist da nichts. Ich meine, hätte ich bereits ein Praktikum absolviert oder so etwas in der Art, hätte ich es ja schon in den Lebenslauf geschrieben. Also verneine ich wahrheitsgemäß. »Leider nicht, Mr. Dungeon. Aber ich habe für unsere Schülerzeitung geschrieben. Und ich bin fleißig, flexibel und ich lerne sehr schnell. Wenn Sie mir eine Chance geben, können Sie sich selbst überzeugen.«

»Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist«, schaltet sich die Blondine wieder ein. »Wenn Sie erlauben, Mr. Dungeon, wir hätten da zwei wirklich vielversprechende Damen von der Fordham University und vom Baruch College. Die würden sich bestimmt besser eignen.«

»Wir brauchen einen Probevertrag«, weist Peter Dungeon sie an, ohne den Blick von mir abzuwenden. »Vier Wochen fürs Erste. Das Gehalt liegt 20% über dem, was ihr euren Redaktionsassistenten bezahlt.«

»Aber Mr. Dungeon!« Die Stimme der Personalmitarbeiterin klingt zunehmend verzweifelt. »Wir haben noch nicht einmal ein Interview mit der jungen Dame geführt und es gibt keinen Eignungstest.«

»Keine Sorge, darum kümmere ich mich persönlich.« Er nickt mir vielsagend zu. »Wie sieht es aus, Cat, wärst du an einer Stelle als meine persönliche Assistentin interessiert?«

»Ja. Natürlich.« Ich kann spüren, wie sich die Blicke der anderen Bewerberinnen in meinen Rücken bohren.

»Gut. Dann begleitest du mich am besten gleich nach oben in mein Büro, dann kann ich dir am Weg alles erklären, was du wissen musst.«



DUNGEON

Sie umklammert ihre Bewerbungsmappe wie einen Rettungsring, als ich ihr die Tür aufhalte und sie Richtung Fahrstuhl führe. Als meine Hand ihren Rücken streift, schnappt sie leise nach Luft. Es ist nicht das erste Mal, dass ich die Reaktion bei einer Frau wahrnehme, aber während es mich normalerweise eher nervt, wirkt es bei Catherine einfach nur süß. Genau wie der Ausdruck des Staunens in ihrem Gesicht, als ich den Schlüssel aus meiner Hosentasche ziehe und in den Aufzug schiebe, um damit die Kabine rascher herbei zu ordern.

Die Kabine ist nicht leer, als sie ankommt, und im ersten Moment sehen die beiden Männer verwirrt aus, weil sie nicht wissen, wie sie im 29. Stockwerk gelandet sind. Aber als sie mich sehen, dämmert es ihnen und einer der beiden stößt seinen Kollegen an. »Komm Brady, aussteigen.«

Der Junge, der auf den Namen Brady hört, folgt seinem Begleiter rasch aus dem Fahrstuhl. »Verzeihung Mr. Dungeon«, murmelt er fast ehrfürchtig im Vorbeigehen.

Ich nicke den beiden zu und führe Catherine in die Kabine. Keine drei Sekunden später gehen die Türen hinter uns zu und ich bin mit meiner neuen Assistentin alleine. Nur sie und ich, umgeben von schalldichtem Stahl. Ich muss sagen, die Sache gefällt mir.

Catherine ist mir gegenüber stehengeblieben und wirkt reichlich aufgeregt. Unsicher tritt sie von einem Fuß auf den anderen und sieht mich immer wieder kurz an. Ich frage mich, was sie wohl über mich gelesen oder im Fernsehen gesehen hat, dass sie so nervös macht. Für gewöhnlich sind die Medien voll mit Gerüchten über meine Geschäfte, meine Verbindungen in die Politik und meine Affären mit hübschen Societygirls. Manchmal werden mir aber auch Beziehungen zur Mafia, die Gründung elitärer Geheimclubs und andere Unsinnigkeiten angedichtet. Aber vielleicht ist die Kleine auch bloß so aufgekratzt, weil ich ihr so unvermittelt einen Job angeboten habe.

»Ich will hier nichts schönreden«, sage ich, als sich der Aufzug nach oben bewegt. »Die Arbeit als meine persönliche Assistentin ist kein Zuckerschlecken. Die Arbeitszeiten können manchmal lang und unregelmäßig sein. Das lässt sich nicht immer mit dem Privatleben vereinbaren. Es gibt außerdem Dienstreisen und Abendveranstaltungen, zu denen mich meine Assistentin regelmäßig begleitet. Das könnte für eifersüchtige Partner ein Problem sein.«

Cat sieht mich mit ihren großen blauen Augen an und beginnt unvermittelt zu grinsen. Die Idee, mich auf Reisen und Events zu begleiten, gefällt ihr offenbar. Zum Glück hat sie keine Ahnung, was mir sonst noch alles vorschwebt.

»Ich äh … das klingt sehr aufregend«, entgegnet sie mit rauer Stimme.

Wie das Mädchen wohl klingt, wenn es röchelt und stöhnt?

»Die langen Arbeitszeiten sind auch kein Problem. Ich meine, ich bin sehr flexibel und ungebunden. Es gibt keinen Partner, der … auf mich wartet.«

»Gut.«

Als sie sieht, wie ich grinse, beißt sie sich schnell auf die Lippen. Vermutlich wollte sie das mit dem Partner nicht sagen, aber ich bin froh über die Information. Obwohl mich ein potenzieller Freund ohnehin nicht abgeschreckt hätte.

Die Kleine gefällt mir, seit sie sich vorhin in der Personalabteilung vor mich hingekniet hat. Ihr suchender Blick, die schönen Augen, die Kurven. Ich kann gar nicht genug davon kriegen. Eigentlich habe ich mir geschworen, kein junges Mädchen mehr ins Team zu holen, schon gar nicht eines, das mir wirklich gefällt. Aber dieses hier … kann ich unmöglich gehen lassen. Nicht, bevor ich weiß, wer sie überhaupt ist.

Die Reaktionen, die sie in mir auslöst, könnten widersprüchlicher kaum sein. Seit ihr die Sachen aus der Hand gerutscht sind und die Personalfrau sie so runtergemacht hat, habe ich das Bedürfnis, sie zu beschützen. Gleichzeitig wächst in mir mit jeder Sekunde der Wunsch, sie zu packen, gegen die Stahlwand der Kabine zu drücken und ihr die Klamotten vom Körper zu reißen, um sie fest und brutal ficken zu können.

Mit viel Mühe halte ich mein inneres Raubtier im Zaum und lenke mich damit ab, ihr noch ein paar Dinge über die Arbeit in meinem Büro zu erzählen. Ich erwähne Terminkoordination, Reiseorganisation und Telefondienst, aber natürlich komme ich nicht umhin, mir auszumalen, was sie sonst noch mit ihren schönen rosa Lippen anstellen könnte. Als sich die Fahrstuhltüren im 69. Stockwerk öffnen, bin ich so hart, dass ich nur hoffen kann, dass es weder meine neue Assistentin, noch Jorge, der Sicherheitsmitarbeiter, bemerkt.

»Alles klar soweit?«, frage ich Catherine, als ich ihr den Schreibtisch gezeigt habe, an dem sie zukünftig sitzen soll, und sie nickt eifrig.

»Ja, Mr. Dungeon. Der Job klingt … einfach toll!«

»Gut.« Einen Moment lang bleiben wir vor dem Tisch stehen und ich betrachte meine neue Sekretärin von oben bis unten. »Dann müssen wir uns nur noch über dein Outfit unterhalten. So kannst du natürlich nicht für mich arbeiten«, sage ich schließlich.

»Was? Wieso … ?« Im Handumdrehen nehmen ihre Wangen ein hübsches Apfelrot an und sie blickt nervös an sich runter, um nach einem Fleck auf ihrer Kleidung, einem Riss oder einer Laufmasche zu suchen. Natürlich findet sie nichts dergleichen, weil da nichts ist. Ihr blaugraues Kostüm und die gestärkte Bluse sitzen makellos, die Strümpfe sind heil und ihre Ballerinas sauber. Aber genau hier liegt auch schon das Problem. Das Zeug wirkt so steif und spießig, dass sie sich darin gar nicht richtig bewegen kann. Wie soll ich sie da ordentlich anfassen und all die schönen Dinge mit ihr anstellen, die mir gerade durch den Kopf gehen?